| Themen: | Geologie, GeoInformationsZentrum (GIZ) |
| Ort: | Am Rennsteig 1, Naturparkinformationszentrum "Kalte Küche" in Spechtsbrunn, 96515 Sonneberg |
| Altersstufen: | Ab Grundschule |
| Typ: | Digitales Angebot |
| Kosten: | Kostenloses Angebot |
Im Gesteinspark mit angeschlossener Gesteinssammlung beim Naturparkinformationszentrum "Kalte Küche" Spechtsbrunn, befindet sich im Außenbereich am Rennsteig ein zirka 2 Tonnen schwerer Dachschiefer aus Schmiedebach (bei Lehesten). In den Vitrinen im Naturparkinformationszentrum befinden sich mehrere Exponate vom Dachschiefer, Griffelschiefer, Lederschiefer etc. Der Gesteinspark informiert über die Gesteine des Jahres, die im Nationalen Geopark Schieferland und/oder der Tourismusregion Coburg.Rennsteig existieren und heute noch zum Teil abgebaut werden. Der Schiefer steht als Synonym für den Geopark mit seinen zahlreichen Schieferarten (Dachschiefer, Griffelschiefer etc.).
Der Gesteinspark ist ein gefördertes Projekt des Freistaates Thüringen.
GeoInformationen im Nationalen Geopark Schieferland
Neben dem Dachschiefer aus Schmiedebach existierten zahlreiche kleinere und größere Dachschiefergruben und Tagebaue sowie ein untertägiger Abbau in zahlreichen Orten im Nationalen Geopark Schieferland. Der Geopark war eines der weltweiten Zentren des Dachschieferabbaus! Daneben bestehen das Technische Denkmal des Schieferbergbaus bei Lehesten und das Deutsche Dachschiefermuseum Ludwigsstadt. Die Thüringisch-Fränkische Schieferstraße erschließt die zentrale Region des Nationalen Geoparks Schieferland.
Am GeoPfad SchieferREICH, von Sonneberg nach Steinach, können Sie an der Station Ranzengrund einen Einblick in die Geschichte des Dachschieferabbaus nehmen. Hier wurden seit dem 16. Jahrhundert devonische Dachschiefer abgebaut und zu Schreibtafeln mit Holzrahmen in Sonneberg weiterverarbeitet. Hier finden Sie ein mittelgroßes ehemaliges Abbaugebiet mit Halden und einen sehr interessanten Lebensraum, welcher als Biotop im Naturschutzgebiet Röthengrund und als Bestandteil eines FFH-Gebiet ausgewiesen ist.
Das Nationale Geotop "Der historische Schieferbergbau bei Lehesten" liegt 13 Kilometer südöstlich vom Gesteinspark Spechtsbrunn (Art: Lagerungsvehrältnisse / Tektonik). Es handelt sich hierbei um den in der Literatur meist als "Staatsbruch" bezeichneten ehemaligen Dachschiefertagebau Lehesten. Allein seine Dimensionen sind beeindruckend. Er gehört mit dem nahegelegenen Oertelsbruch zu den größten Schieferbrüchen des Kontinents (rund 800 Meter streichende Länge, 300 Meter Breite, 80 Meter Tiefe). Der Restlochbereich erfasst oberdevonische bis unterkarbonische Schichtglieder. Insbesondere die Lehester Folge mit dem Rußschiefer und dem Hauptdachschieferlager sowie die Hasenthaler Schichten (Untere Bordenschiefer) sind vorzüglich aufgeschlossen. Kernstück des Geotops ist die handgeschrämte, zwischen 30 und 40 Meter hohe seigere Rückwand des Tagebaubereiches Kießlich unterhalb des Göbels. Deren gut zugänglicher N-Stoß zeigt die in flach überkippter Lagerung anstehenden Liegendschichten des Dachschiefers und den Hauptteil des Dachschiefers mit seinen Leitschichten und der Verschuppungstektonik in sehr gutem Erhaltungszustand. Die Lagerungsverhältnisse sind durch häufig inverse Faltenstrukturen mit so genannten Untervorschiebungen verkompliziert. (Quelle: TLUBN)
13 Kilometer nordöstlich vom Gesteinspark Spechtsbrunn befindet sich das Geotop "Eichertsbruch" bei Arnsbach (Art: Gesteine). Der um 1870 als Dachschieferbruch angelegte "Eichertsbruch" befindet sich zirka 0,7 Kilometer südwestlich Arnsbach, geologisch in der Frankenwälder Querzone als Teil der Teuschnitz-Ziegenrücker Mulde. Aufgeschlossen sind Bereiche der Lehesten- und Hasenthal-Formation innerhalb der Leutenberg-Gruppe des Unterkarbons (Kulm). Der Bruch weist das regionaltypische, als Resultat der variszischen Orogenese (Gebirgsbildung) entstandene tektonische Inventar auf: - steile, zum Teil überkippte Schichtlagerung - Schieferung (hier Transversalschieferung) - Bruchtektonik: ac-Klüfte, Störungen (Schwarten) - Faltung. Man erhält im Eichertsbruch im Vergleich zu anderen Dachschiefertagebauen der Frankenwälder Querzone auf engstem Raum ein gut zugängliches Schichtenprofil des größten Teils der Abfolge der Lehesten-Formation sowie des Liegenden der Hasenthal-Formation. Insbesondere sind einzelne dünne Leitschichten, sog. "Wände" aufgeschlossen, die in den Tagebauen der Schieferbetriebe wichtige Orientierungshilfen für die Position im Schieferlager darstellen. (Quelle: TLUBN)
Neben dem kleinräumigen Dachschieferabbau südlich der Steinacher Flexur war der Landkreis Sonneberg ein Zentrum des Griffelschieferabbaus (nördlich und südlich der Steinacher Flexur). Hier bestanden zahlreiche kleine und größere Brüche, die heute durch GeoPfade erschlossen werden (GeoPfad Hasenthal, GeoPfad SchieferREICH). Die GeoPfade sowie das Deutsche Schiefermuseum in Steinach liegen an der Thüringisch-Fränkischen Schieferstraße.
Das Geotop "Hammerschmiedsebene" am GeoPfad Hasenthal liegt 4 Kilometer westlich vom Gesteinspark Spechtsbrunn (Art: Gesteine). Der ehemalige Griffelschieferbruch befindet sich zirka 1 Kilometer südostlich von Ernstthal, in der Nähe des Rennsteigs. Er ist am besten über den Fahrweg durch das Lange Tal von Hasenthal aus erreichbar. Regionalgeologisch gesehen liegt das Flächennaturdenkmal an der Südostflanke des Schwarzburger Antiklinoriums und wird der Gräfenthal-Gruppe des Ordoviziums zugeordnet. Bei dem Gestein handelt es sich um einen grauschwarzen, undeutlich geschichteten Tonschiefer, der teilweise fossilführend ist. Auf der stark verwachsenen Steinbruchsohle befindet sich ein kleines Standgewässer. (Quelle: TLUBN)
8 Kilometer südwestlich vom Gesteinspark Spechtsbrunn liegt das Geotop "Griffelbruch" (ehem. Staatsbruch; Art: Gesteine). Der am oberen Südosthang des Großen Tierberges gelegene Steinbruch ist einer von vielen ehemaligen Griffelbrüchen. Das 0,7 Hektar große Flächennaturdenkmal ist teilweise stark verwachsen. Es liegt an der Südostflanke des Schwarzburger Antiklinoriums und schließt den ordovizischen Griffelschiefer der Gräfenthal-Gruppe auf. Die Schichtung im Griffelbruch verläuft in SW-NE- Richtung, wobei in südöstlicher Richtung immer jüngere Schichten aufgeschlossen sind. Bei Steinach erreicht der Griffelschiefer, welcher aus eintönigen, milden grauschwarzen, undeutlich feingeschichteten Tonschiefern besteht, die teils auch Fossilien wie Trilobiten führen können, eine Mächtigkeit von 140 Meter. (Quelle: TLUBN)
Ein drittes bedeutendes Geotop (Art: Gesteine) im Landkreis Sonneberg liegt 11,5 Kilometer südwestlich des Gesteinsparkes Spechtsbrunn am GeoPfad SchieferREICH. Die "Fellbergbrüche" liegen am oberen Südwesthang des Fellberges 2 Kilometer westlich von Steinach. Regionalgeologisch betrachtet befinden sie sich an der SE-Flanke des Schwarzburger Antiklinoriums und schließen ordivizischen Griffelschiefer auf (Gräfenthal-Gruppe). Der hier früher im Tage- und Tiefbau abgebaute, etwa 140 Meter mächtige Griffelschiefer wurde im Ordovizium als toniges Schelfsediment abgelagert. Fossilreste (Trilobiten und Graptolithen) sind bekannt, aber sehr selten. (Quelle: TLUBN)
Neben Dach- und Griffelschiefer war der Landkreis Sonneberg mit Sonneberg und Steinach ein Zentrum der Wetzschieferproduktion. Es wird für die Stadt Sonneberg als Ursprungsgewerbe angesehen und seit dem 14. Jahrhundert betrieben. Am Stadtberg und im Frankenwald (Landkreis Sonneberg) existieren zahlreiche ehemalige Wetzschieferbrüche und das Geotop "Weinbergaufschluss" bei Steinach.
Am GeoPfad SchieferREICH, von Sonneberg nach Steinach, können Sie an der Station Stadtberg einen Einblick in die Geschichte des Wetzschieferabbaus nehmen. Hier wurden seit dem 14. Jahrhundert karbonische Wetzschiefer abgebaut und in Sonneberg weiterverarbeitet. Hier finden Sie ein kleines ehemaliges Abbaugebiet mit Halden und einen sehr interessanten Lebensraum für Flora und Fauna.
Das Geotop "Weinbergaufschluss" bei Steinach liegt 9 Kilometer südwestlich vom Gesteinspark Spechtsbrunn (Art: Gesteine). Am südöstlichen Ortsrand von Steinach stehen am Westhang des Weinbergs in einem ehemaligen Steinbruch Gesteine des älteren Oberdevons an (Lerchenberg-Subformation, zirka 375 Millionen Jahre). Der Aufschluss liegt an der Südostflanke des Schwarzburger Antiklinoriums, wobei die Schichten SW-NE streichen (erzgebirgisch) und im Bereich der Steinacher Flexur teilweise überkippt sind. Die Schichtenfolge besteht aus tuffitischen Tonschiefern (Braunschiefer), dunklen Tonschiefern, kieseligen Tonschiefern und tonigen Kieselschiefern (Wetzschiefer). Die tuffitischen Anteile der Schichtenfolge gehen auf den in zeitgleichen Schichten im Thüringischen Schiefergebirge vielerorts nachgewiesen bimodalen Vulkanismus zurück. Die kieseligen Sedimente sind typisch für Ablagerungen in einem offenen Schelf, in den nur wenig Detritus vom Festland gelangte. Als häufigste Fossilien treten lagenweise angereicherte Ostrakoden und teilweise Tentakuliten auf. Mit Hilfe der Ostrakoden werden die Schichten heute feinstratigraphisch gegliedert. (Quelle: TLUBN)
Außer für den lokalen Waldwegebau sind die Lederschiefer relativ unbedeutend, aber nördlich der Steinacher Flexur zwischen Hämmern und Spechtsbrunn im Landkreis Sonneberg vorhanden. Entlang des GeoPfades Hasenthal ist der Lederschiefer aufgeschlossen und eine Informationstafel informiert am Roten Berg (in Planung). Nur 1 Kilometer westlich vom Gesteinspark Spechtsbrunn befindet sich an der Landesstraße (nicht zugänglich durch Straßenverkehr!) das Geotop "Lederschieferaufschluss Spechtsbrunn" (Art: Typlokalität / Richtprofil). Der Straßenaufschluß befindet sich am südwestlichen Ortsausgang von Spechtsbrunn in Richtung Sonneberg. Die Geröllführung des anstehenden oberordovizischen diamiktitischen Lederschiefers ist sowohl hinsichtlich der Anzahl der Gerölle als auch wegen ihrer Größe einzigartig für das Thüringisch-Fränkische Schiefergebirge und das gesamte Saxothuringikum. Die Gerölle werden als Dropstones in Zusammenhang mit der nordafrikanischen Hirnatiavereisung interpretiert. (Quelle: TLUBN)
Anschrift:
Am Rennsteig 1
Naturparkinformationszentrum "Kalte Küche" in Spechtsbrunn
96515 Sonneberg
Ansprechpartner:
Marco Kuhnt
mint@stadt-son.de
+49 3675 880121
Dies ist ein MINT-Angebot der MINT-freundlichen Stadt Sonneberg und ein Bestandteil des GeoInformationsZentrum (GIZ) Sonneberg.
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Stand: 04.11.2025